Die gelbe Lichtschwertklinge
06/04/2020Das Schwert der Plagen – Part 2
21/04/2020Rote Lichtschwertklingen werden in den meisten Regionen zutiefst gefürchtet, da sie als Markenzeichen der bösartigsten Machtanwender der Galaxis gelten. Allen voran sind dabei natürlich Anhänger der Lehren der Sith zu nennen.
Manche verbannen die Geschichte, wie das Nutzen roter Lichtschwerter zur Tradition der Anhänger der dunklen Seite der Macht wurde, ins Reich der Legenden, während andere komplett überzeugt sind, dass es sich um historische Tatsachen handelt. Egal welche beider Fraktionen man jedoch fragt, die Erzählung bleibt im Kern gleich: Als es dem Orden der Jedi gelang, Ilum unter Kontrolle zu bringen, schnitt er die Sith und andere Anwender der dunklen Seite der Macht vom Nachschub an Adegankristallen ab, die als Energieversorgung aller Lichtschwertvarianten unerlässlich sind. Dies ist unter anderem auch dem Umstand geschuldet, dass sich die Adegankristalle auf ihren Nutzer einstimmen, so dass es nur machtbegabten Individuen möglich ist, echte Lichtschwerter zu erschaffen. In weiterer Folge bedeutete dies aber auch, dass gleichwohl es viele unterschiedliche Sorten an Adegankristallen gibt, der Verlust des Zugangs auf Ilum für die Sith bedeutete, keine weiteren Lichtschwerter bauen zu können, für den Nachwuchs ihrer Lehre oder auch um den Verlust und die Zerstörungen bereits vorhandener Waffenbestände auszugleichen.
Die Sith bedienten sich daraufhin, wie so oft in ihrer Geschichte, der Sith-Alchemie und wandten sich daher und darüber der Macht zu. Was also als einstige Improvisation aus einer Notsituation und Verknappung von dringend benötigten Gütern begann, nämlich die Herstellung eigener Lichtschwertkristalle in Ermangelung eines Zugangs zu den Adegankristallen Ilums, wurde zu einer Tradition.
Um einen solchen künstlichen Lichtschwertkristall zu erzeugen, ziehen sich die Anhänger der Lehren der Sith in einen Art Ofen zurück, um sich über Tagen hinweg der Meditation hinzugeben und nicht nur einen reinen Kristall zu erschaffen, sondern auch unter immensem physischem und mentalen Druck, der an Agonie grenzen konnte, ihren Willen und ihre dunklen Kräfte in jenen zu injizieren. Jene künstlichen roten Sith-Kristalle waren also nicht nur von dem Moment ihrer Erschaffung der dunklen Seite der Macht ausgesetzt, sondern bereits die Erschaffung selbst forderte ein immenses Opfer und endete zuweilen sogar mit dem Tod des Erschaffers. Denn nicht nur war die Erschaffung selbst ein kraftraubender und in gewisser Weise selbstzerstörerischer Akt, in Anbetracht der Unmengen an Kraft die es verschlang, sondern jeder Sith war auch gezwungen, gleichzeitig in der Hitze und dem Druck des Ofens zu überleben, den er erwählt hatte.
Roten Lichtschwertkristallen wird daher nachgesagt, im direkten Vergleich etwas stärker zu sein als ihre natürlichen Vettern. Auch das Phänomen “splitternder Klingen”, nämlich dass eine Lichtschwertklinge in der Lage ist eine andere zu Durchdringen, von dem besonders häufig in Verbindung mit “besonderen” (oft auch antiken) Lichtschwertern berichtet wird oder in einer Konstellation, in der sich ein Sith einem Jedi überlegen zeigte, wird darauf zurückgeführt.
Jedi werden aus verschiedenen Gründen nicht mit roten Lichtschwertklingen angetroffen. Nicht nur dass die Sith die rote Klinge als vereinendes Zeichen wählten und ihren Traditionen mit Stolz folgen, so dass eine immense Verwechslungsgefahr besteht – nein, es hängt auch mit dem Glauben daran zusammen, dass Adegankristalle Auswirkung auf ihren Träger haben respektive dessen Persönlichkeit zumindest anteilig widerspiegeln und sich der Träger eines Lichtschwerts mit diesen dargestellten (und vielleicht tatsächlich existierenden) Attributen identifiziert.
Traditionell steht der rote Lichtschwertkristall dabei für Instabilität und Wildheit. Für die Unfähigkeit – oder den Unwillen – seine Emotionen zu zügeln, zu filtern, und mit diesen Frieden zu schließen, um den Pfad wahrer Erkenntnis, Kraft und Ausgeglichenheit beschreiten zu Können. Dafür, schnell die Kontrolle zu verlieren, und dazu zu neigen, sich Zorn und Wut hinzugeben. Aber auch Narzissmus, der Unwillen Verantwortung für das Schicksal anderer zu übernehmen, eine gewisse Exzentrik, und unbändiger Stolz werden mit der roten Klinge assoziiert. Es wundert also wenig, dass auch Ausschreitungen, Gräueltaten und im unter Umständen lebensbedrohlichem Sinn Dominanz damit verbunden wird, die weniger mit einer generellen intellektuellen oder körperlichen Überlegenheit zu tun hat, als vielmehr mit dem schlichten Umstand, wer wen zu Töten willens und in der Lage ist – Unterdrückung schwingt in dieser Dominanz also genauso mit, wie der Glauben der Sith an Stärke, und dass ihre Befreiung in der Stärke des Einzelnen liegt, gerade auch, da Sith keinen Hehl daraus machen, gnadenlos ihre Agenda und Ziele umzusetzen.