Lichtschwertkampf – Idealform
12/06/2020Lichtschwerttypen & andere Lichtwaffen
03/07/2020Der Begriff der „Realform“ bezieht sich auf alle möglichen – und praktisch realen – Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten, die in einem echten Lichtschwertkampf vorkommen, statt auf basistheoretische Annahmen, wie es bei der Idealform der Fall ist. Standardaktionen, wie sie in der Idealform theoretisch angenommen werden, kommen hierbei natürlich auch vor, da kein Lichtschwertduell ohne Angriffs- und Parademanöver auskommt, aber eben in abgewandelter praktischer Form.
Am stärksten macht sich dies bemerkbar, ruft man sich die ausschließlich senkrechte oder waagrechte Haltung der Idealform ins Gedächtnis. In der Realform, die den tatsächlichen praktischen Kampf als Grundlage hat, kommen natürlich auch schräge Paradehaltungen und diagonale Angriffe vor, ebenso wie gezieltes Zustechen, (schnelle) Körperdrehungen, Antäuschmanöver und Anderes.
Offensive
Die Offensive, die im Orden der Jedi gepredigt wird, zu umschreiben ist gelinde gesagt schwierig. Dies liegt an den zugrundeliegenden Paradigmen, die Jedi und Sith unterscheiden. Führt man sich die Doktrin der Sith vor Augen, so kämpfen diese nicht nur von Hass und Leidenschaft getrieben, sondern mit unbarmherziger Gewalt, die zum Ziel hatte, den Feind zu vernichten. Widerstand, so zum Beispiel die Abwehr des Gegners, galt es mit Gewalt zu durchdringen, um diesen auszulöschen und so das eigene Potential zu mehren. Führt man sich nun das Streben der Jedi nach Frieden, Ausgleich und Harmonie vor Augen, so wie ihren grundsätzlichen Willen Schaden gering zu halten und nicht zu töten, wenn es sich vermeiden ließ, so ergibt sich daraus ein Zwiespalt für die Jedi, als auch eine andere Herangehensweise an das Thema „Kampf“.
Hierzu muss man wissen, dass im Lichtschwertkampf die persönliche Einstellung und „bevorzugte Art des Kampfes“, so zum Beispiel der Hang zur wilden Leidenschaftlichkeit oder im Gegensatz ausgeglichen-ruhigen Berechnung, sich auf die grundlegende Haltung der Kontrahenten auswirkt. Dies mag im ersten Moment absurd klingen, doch benötigen bestimmte Manöver, um effiziennt durchgeführt zu werden, eben eine bestimmte sinnhafte Körperhaltung, sich auch häufig in der Beinstellung deutlich zeigend.
Allerdings ergeben sich aus diesen so konträhren Grundhaltungen auch handfeste Änderungen in der Kampfweise. Die Grundstellung verrät sehr schnell die klare Absicht eines Kontrahenten, die bei Jedi normalerweise nicht in einem gnadenlosen auEs ergeben sich aus diesen so konträren Grundhaltungen allerdings auch handfeste Änderungen in der Kampfweise. Die Grundstellung verrät sehr schnell die klare Absicht eines Kontrahenten, die bei Jedi normalerweise nicht in einem gnadenlosen auf die Vernichtung des Gegners ausgelegten Angriff basiert. Gleichwohl jeder Kampf normalerweise ein beständiger Ablauf aus Attacken, Paraden und Konterattacken war, in dem sich mal die eine mal die andere Partei in der Angreifer- oder Verteidiger-Rolle fand, spielte der Gedanke „einem Gegner nicht unnötiges Leid zuzufügen“ oder Ähnliches nur auf einer der beiden Seiten eine Rolle.
Es ist also wenig verwunderlich, dass der Orden der Jedi sehr viel Wert darauflegte, Angriffe in acht klar und unterschiedliche Trefferarten einzuteilen, die die Koordination eines Angriffs erleichterten, und so eine größere Kontrolle über zum Beispiel nicht vermeidbare Schäden zu erlangen.
Trefferarten

Sai Cha – „Köpfen“
Shiak – „Erstechen“
Cho Sun – „Abtrennung des Waffenarms“
Cho Mok – „Verstümmeln“
Cho Mai – „Abtrennung der Waffenhand“
Shiim – „Verwunden“
Sai Tok – „Den Körper zerteilen“
Sun Djem – „Entwaffnen“
Mou Kei – „Zerstückeln“
Die verwendeten Bezeichnungen entstammen der uralten Sprache aus den frühesten Tagen des Jedi-Ordens. Dabei gibt es sogar eine Reihenfolge der Bevorzugung, gestaffelt nach und abhängig vom Können des Anwenders:
Sun djem |
Shiim |
Shiak |
Cho mai |
Cho sun |
Cho mok |
Sai cha |
Sai Tok |
Zunächst muss man sich vor Augen führen, dass es natürlich noch weitere mögliche Trefferarten gibt, aber der Orden nicht jede dieser zulässt. So wird hier Mou Kei erwähnt, es sich aber um eine der favorisierten Attacken der Sith handelt, ist die Anwendung eigentlich durch den Orden und seine Mitglieder verboten.
Sai Cha |
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„Köpfen“ |
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um das saubere Enthaupten des Gegners. Gleichwohl man es für eine probate Kampfhandlung halten könnte, greifen Jedi nur im Notfall darauf zurück, was auch mit darauf zurück zu führen sein mag, dass ein außerordentliches Geschick nötig ist, und genügend Willen ein Leben auf diese Art zu beenden. |
Shiak |
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„Erstechen“ |
Es ist ein unausgesprochenes Gesetz unter den Jedi, dass der Tod durch Shiak eine der ehrenvollsten, wenn nicht die ehrenvollste Weise war, im Lichtschwertkampf zu sterben. Der Shiak erweist, da nur eine kleine Wunde offensichtlich wird, auch im Tod dem Gegner noch Respekt, und sollte daher mit Bedacht eingesetzt werden. |
Cho Sun |
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„Abtrennung des Waffenarms“ |
Eine der am häufigsten angewendeten Trefferarten ist der Cho Sun, da er auch im Falle eines Überraschungsangriffes effektiv Abhilfe schafft: Das Abtrennen des Waffenarms sorgt für einen sofortigen Vorteil und/oder die Unterbindung einer Gefahr. Es mag barbarischer als Cho Mai (Abtrennung einer Waffenhand) anmuten, doch minimierte es die Chancen weiterer Aktionen des Gegners effektiver und kam daher verhältnismäßig oft vor. Außerdem war es zumeist einfacher, den ganzen Arm zu treffen, als zielgerichtet das Handgelenk. |
Cho Mok |
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„Verstümmeln“ |
Während Cho Sun das Abtrennen des Waffenarms bezeichnet, und Cho Mai das Abtrennen der Waffenhand, bezeichnet Cho Mok im Grunde genommen das saubere Abtrennen anderer Körperteile, wie Beine, Lekkus, oder anderer Gliedmaßen und Apendixe, mit Ausnahme des Kopfes. Dies wird wiederum als „Sai Cha“ bezeichnet. |
Cho Mai |
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„Abtrennung der Waffenhand“ |
Es mag etwas paradox klingen, dass das Cho Mai als „elegante Form der Kampfunfähigmachung des Gegners“ galt, aber in Anbetracht noch größerer Verletzungen oder des potentiellen Todes des Gegners und dem Umstand dass es ein großes Können erforderte fachgerecht die Hand – und nur die Hand – zu erwischen, macht es als beliebte und anerkannte Attacke unter Jedi wiederrum Sinn. |
Shiim |
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„Verwunden“ |
Shiim gehört sicherlich zu den Trefferarten, die sich in der Theorie der größten Beliebtheit erfreuen, denn als nicht-tödliche Trefferart spielt es der Regel, den Schaden den man anrichtet möglichst zu begrenzen, sicherlich entgegen. Doch da es sich nur um eine sehr leichte Wunde handelt, die dem Gegner mit dem Ende des Lichtschwertes beigebracht wird, beendete es einen Kampf für gewöhnlich nicht – und wurde daher auch recht selten angewendet. Shiim besitzt im Gegensatz zu den meisten Trefferarten kein spezielles Trefferareal, und kann somit jedes Körperteil betreffen. |
Sai Tok |
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„Den Körper zerteilen“ |
Sai Tok bezeichnet das Zerteilen eines Gegners in zwei Hälften. Üblicherweise trennt man Unter- von Oberkörper auf Hüfthöhe mit einem waagrechten Streich, doch die vertikale Zerteilung in Anlehnung der senkrechten Zone 1-Attacken der Idealform wird, wenn auch unverhältnismäßig selten, ebenso in Ausnahmefällen praktiziert. Es ist zudem selten, dass dies gegen humanoide und lebendige Wesen angewandt wird, da es einer Entweihung gleichgestellt ist, und quasi das Gegenteil von Shiak, mit dem einem Gegner auch im Tode Ehre erwiesen wird. Zuweilen auch als „Abschlachterei“ verschrien wird diese Methode fast ausschließlich bei Droiden angewandt, denn es liegt vielen auch zu nah am Wunschgedanken der Sith, einen Gegner vollständig vernichten zu wollen. Insgesamt zählt sie aber zu den eher verpönten Trefferarten und wird häufig nur in Notfällen als akzeptabel angesehen und angewendet. |
Sun Djem |
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„Entwaffnen“ |
Sun Djem gilt in gewisser Weise als Paradeleistung der Jedi. Ihrem friedlichen Ansinnen entsprechend war das größte Ziel den Gegner mit möglichst wenig Schaden – also auch möglichst ohne ihn zu verletzen – kampfunfähig zu machen. Die Entwaffnung ohne signifikante Verletzungen beim Gegner ist also ein Glanzstück, insbesondere da alle Kämpfer im Laufe der Jahrtausende lernten, besonders gut auf ihre Waffen acht zu geben, so dass es immer schwieriger wurde und wird, Sun Djem überhaupt effektiv anzuwenden. Im etwas erweiterten Sinne fällt heutzutage auch die Beschädigung oder komplette Zerstörung einer Waffe ohne (weitere) Schädigung des Gegners in die Trefferart des Sun Djem. |
Mou Kei |
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„Zerstückeln“ |
Achtung: Die Anwendung des Mou Kei ist Jedi absolut untersagt, in Anbetracht der vielen Alternativen, und wird lediglich von Sith angewendet. Im Grunde besteht das Mou Kei aus einer Serie (schneller) kreisender Lichtschwertbewegungen, die sich gegen die Hauptgliedmaßen richteten. Die Bezeichnung „Zerstückeln“ trifft also zu, und in Anbetracht des Ziels der kompletten Zerstörung des Gegners, im wörtlichen wie übertragenem Sinne, ist es wenig verwunderlich, dass der Orden das Mou Kei strikt untersagt. |

Defensive
Die Defensive gebührt ein nicht zu vernachlässigender Anteil eines jeden Kampfes, gleichwohl sich die Geister darin scheiden mögen, wie stark dieser sein muss. Besonders Jedi perfektionierten die defensiven Fähigkeiten, da sie als Hüter des Friedens und Wahrer dieses häufig als Beschützer agieren, und in der Not sind, sich und andere verteidigen können zu müssen.
Man könnte auch Argumentieren, dass ein Lichtschwert keine Defensivwaffe oder -instrument ist, jedoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass es in geschulter Hand gegen sehr viele mögliche Angriffstypen Abwehrmöglichkeiten bietet, dank seiner Energieklinge. Darunter fallen Angriffe durch andere Lichtschwerter oder andersartige Lichtwaffen genauso wie Attacken von Vibrowaffen aller Art, Blasterschüsse bis zu einer gewissen Stärke und selbst spezifische Machtangriffe, wie Machtblitze.
Dabei kann man grob sagen, dass die Abwehr gegnerischer Schwerthiebe exemplarisch stand, für verschiedene Möglichkeiten des Einsatzes des Lichtschwertes zur Abwehr und damit Verwendung in der Defensive: Blocken und Parieren, im Sinne von Wegstoßen/drücken der gegnerischen Klinge. Blockt man den Schlag eines Gegners, so kann der Gegner seinen Angriff fortsetzen, aber Schäden am eigenen Leib und Leben können so in kurzfristiger Reaktion abgewendet werden. Pariert man einen Schlag, so nimmt man die Möglichkeit des sofortigen Fortsetzens des Angriffs oder schafft sich im Idealfall sogar ein eigenes Zeitfenster, um einen eigenen Angriff zu starten.
Übertragen wurde dieses Prinzip auf Angriffe durch Fernwaffen, als diese sich immer stärker verbreiteten und immer besser wurden, denn die Jedi und Sith blieben ihren Lichtschwertern treu. Blockt man einen Laserschuss, verhindert man im Grunde in einer kurzfristigen Reaktion dass dieser die eigene Abwehr durchdringt und einen selbst – oder einen Schutzbefohlenen – trifft. Pariert man einen Laserschuss, so lässt man den Blasterschuss so von der eigenen Energieklinge abprallen, dass er zielgerichtet weiter oder eben umgelenkt wird, um zum Beispiel den Schützen selbst – oder einen seiner Kameraden – auszuschalten.
Was in seinem grundlegenden Prinzip sehr einfach klingt, erfordert aber ein Training, dass im Orden bereits den Jünglingen zuteilwird. Die Zeitspanne vom Abfeuern des Blasterschusses bis zu dem Punkt, an dem er nicht mehr vom Einschlag abzuhalten wird, ist so kurz, dass man ohne die Hilfe der Macht nicht in der Lage wäre, die verhältnismäßig schmale Energieklinge zentimetergenau in Position zu bringen, in einer Schnelligkeit und Präzision, die man ohne die Macht nicht erreichen würde.